Förderbereich Lernen

Definition

Inhaltlich ist der Förderschwerpunkt Lernen von Begrifflichkeiten wie Teilleistungsschwäche, Lernversagen oder Lernstörung abzugrenzen. Diese beziehen sich eher auf temporäre Schwierigkeiten im Lernprozess, die nach einer gewissen Zeit der individuellen Förderung überwunden oder durch die Anwendung des Nachteilsausgleichs so kompensiert werden können, dass die Schüler*innen die regulären Lern- und Leistungsanforderungen bewältigen können (z. B. Lese-Rechtschreib- und/oder Rechenstörung (LRS / Dyskalkulie).

Droht ein Schulversagen in mehreren Fächern kann das rBFZ im Rahmen einer vorbeugenden Maßnahme beraten und ggf. auch fördern.

Können auch nach Ausschöpfung der schulischen Maßnahmen die Lernziele der allgemeinbildenden Schule nicht erreicht werden, erfolgt die Überprüfung des Anspruchs auf sonderpädagogische Förderung im Förderschwerpunkt Lernen. Der Anspruch wird festgestellt, wenn SuS in ihrem Lern- und Leistungsvermögen umfassend von der Altersnorm und den Vorgaben der Lehrpläne der jeweiligen Stufe abweichen und es sich um eine intensiv ausgeprägte Lernbeeinträchtigung oder -störung handelt.

Sie werden dann nach einem eigenen Bildungsgang unterrichtet. Der Bildungsgang schließt mit dem Berufsorientierten Abschluss als Vorbereitung auf die Berufs- und Arbeitswelt ab, soweit nicht der Übergang in den Bildungsgang einer allgemeinbildenden Schule möglich ist.

Stufen der Prävention Förderschwerpunkt Lernen


Lernbedürfnisse

Schüler*innen mit Anspruch auf sonderpädagogischem Förderbedarf im Förderschwerpunkt Lernen unterscheiden sich von jenen ohne sonderpädagogischen Förderbedarf hauptsächlich dadurch, dass sie im Aneignungsprozess von Lerninhalten intensiver Hilfe und Unterstützung bedürfen. Dies erfolgt durch die Gestaltung entsprechend strukturierter Lernsituationen, die Ermöglichung individueller Lernwege und Lernziele, sowie die Nutzung spezieller Lehr- und Lernmittel (§23 VOSB). Orientierung bietet hier der entsprechende Rahmenlehrplan für den Förderschwerpunkt Lernen.


Diagnostik

Für die Feststellung des Förderbedarfs Lernen sind die Analyse der Kind-Umfeld-Situation sowie die Diagnostik in den Bereichen der Intelligenz, Kommunikation, Wahrnehmung, Emotionalität/Sozialverhalten, Lern- und Arbeitsverhalten notwendig. Weitere Schwerpunkte der Diagnostik bilden die Bereiche Lesen, Schreiben und Rechnen (Kulturtechniken).


Mögliche Angebote im Rahmen der vorbeugenden Maßnahmen und der inklusiven Beschulung im Förderschwerpunkt Lernen

Schulkinder

Beratung:

  • mit den Lernenden
  • mit den Fach- und Klassenlehrkräften
  • mit den Eltern
  • mit der Schulleitung
  • Rücksprache und Zusammenarbeit mit Jugendämtern, Ärzten und Therapeuten sowie bei Bedarf Kontaktherstellung zu entsprechenden Fachkräften
  • Vermittlung/Koordination zwischen den verschiedenen Institutionen
  • Hinweise zu Zeugnissen, Absprachen bezüglich lernzieldifferenter Benotung
  • Teilnahme an Klassen- und Notenkonferenzen bzw. Absprachen mit den Lehrkräften diesbezüglich
  • Teilnahme an Förderkonferenzen

Unterricht:

  • Hospitation mit Rückmeldung/ Reflektion/ Hinweisen für den Unterricht zu Methoden, Materialien, Medien, Maßnahmen
  • Bereitstellung von Material und Einsatz von Medien
  • Team-Teaching
  • Unterstützung für die entsprechenden Schüler*innen im Unterricht
  • Unterstützung für die Klasse / die Lehrkräfte
  • Förderangebote: Einzel / Kleingruppenförderung
  • Unterstützung in der Erstellung von differenzierten Materialien